Der Mann hinter Acys Guitar Lounge ...

Hallo .... über mich:

..... zuerst hier die Kurzfassung, und für alle die mehr wissen wollen, und ein bisschen mehr lesen (oder schmökern) wollen über meine musikalische Vergangenheit, und dabei vielleicht auch die eine oder andere Parallele zur eigenen Historie finden werden, bitte unten weiterlesen!

Mein Name ist Holger Diepold, aber schon seit langem habe ich meinen Spitznamen weg, Acy, ausgesprochen wie das AC von AC/DC. Seit 1980 bis knapp nach der 2000er Wende war ich permanent mit verschiedenen Bands live unterwegs, ein paar Hundert Gigs dürften das gewesen sein, und dabei hat das Arbeiten an Gitarren immer einen großen Teil des Hobbys ausgemacht. Die Arbeit an Instrumenten wurde nach und nach immer mehr zum Schwerpunkt meines Hobbys, das ich dann 2003 zu meinem Beruf gemacht habe.

Euch, den Kunden gut zuzuhören, die Probleme erkennen, und versuchen diese bestmöglich zu lösen, das sehe ich als meine Aufgabe an. Immer mit großer Motivation bei der Sache sein, das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt, denn nur wer motiviert ist, oder anders gesagt wirklich Lust auf seine Arbeit hat, wird diese auch bestmöglich erledigen wollen. Dabei steht die Kundenzufriedenheit an erster Stelle, es geht immer darum, das gesteckte Ziel zu erreichen, und nichts anderes.

Am Ende muß ein zufriedener Kunde stehen, dessen Probleme gelöst sind, dessen Wünsche richtig umgesetzt wurden, ......... erst dann bin auch ich 100%ig zufrieden mit mir und meiner Arbeit!

Halt, ..... eines muß hier auch noch erwähnt sein in der Kurzfassung: Die intensive Zusammenarbeit mit Harry Häussel, mit dem ich zusammen schon einige tolle neue Pickup Modelle entwickelt habe, die sich schon lange zu Bestsellern entwickelt haben.

Viel Spaß hier auf den Seiten von Acys Guitar Lounge!

 

 

... Langfassung:

Mein Name ist Holger Diepold, aber schon seit langem habe ich meinen Spitznamen weg, Acy, ausgesprochen wie das AC von AC/DC, daher kommt auch eben dieser Spitzname, weil ich mal AC/DC Fan war zu Zeiten von Bon Scott bis zu seinem Tod. Diese Musik mag ich auch heute noch, ursprünglich und rau, mit viel Blues und Rock‘n‘Roll, zeitloser Rock.

Zur Gitarre kam ich über Jugendfreizeiten in den Schulferien, Zeltlager mit großem Lagerfeuer, eine oder mehrere Wandergitarren dabei, dann wurde gesungen, in den Nachthimmel mit fliegenden Funken. Das hatte mir gefallen, und zu meinem 14. Geburtstag bekam ich die sehnlichst gewünschte Wandergitarre von meinen Eltern geschenkt. Sie hatten große Zweifel, ob sich der Kauf der Gitarre auch wirklich lohnen würde, denn oft genug stehen solche Geschenke nach sich nicht einstellenden Erfolgen schnell wieder nur in der Ecke herum.

Nun, bei mir war das nicht so, stundenlang übte ich, wann immer die Zeit es zuliess, aufgeplatze Blasen habe ich zugeklebt und weiter geübt, immer weiter, ohne Lehrer, denn schnell war ich besser als der Leiter der Jugend Gitarrengruppe, die im Kirchturm wöchentlichen Unterricht anbot, und mußte deswegen und wegen undiszipliniertem Verhalten den Kirchturm verlassen. Naja, während die anderen nach ewigen Zeiten noch am Stimmen mit der Stimmpfeife waren, spielte ich schon einfache Rock‘n‘Roll Sachen, so E-Dur mit E6 und E7. Und zack, durfte ich die Gruppe verlassen. Dh. mir wurde unmissverständlich klar gemacht, dass ich gehen solle, ...... ich denke ich war zu diesem Zeitpunkt schon etwas besser als der Leiter der Gitarrengruppe, so etwas ist nicht gerne gesehen, ...... also war das mein erster Rausschmiss!

Mit 16 kaufte ich mir für mühsam gesparte 150,- DM eine gebrauchte Gibson Les Paul Junior Kopie, mit geschraubtem Hals, mit einem P90 Pickup. Meine Verstärkung lief über einen Schallplattenspieler Vorverstärker, dann in ein altes Röhrenradio, und von dem an einen alten großen Breitbandlautsprecher, den mir mein Vater aus seiner Firma mitgebracht hatte, der hatte ausgedient. Was soll ich sagen, das klang schon irgendwie ganz gut, und das üben machte damit noch viel mehr Spaß, die Wandergitarre hatte somit ausgedient.

Nun kam das Schlüsselerlebnis, das mir den Einstieg in die ganzen Arbeiten an E-Gitarren gezeigt hatte, denn der P90 brummte unheimlich laut, und ich hatte irgendwo etwas von einem Dimarzio Super Distortion gehört, der eine bessere Zerre bringen sollte, und vor allem keinen Brumm hatte. Geld gespart, und ab in den Musikladen zum Beat Franz (ein bekannter Aschaffenburger Musiker, Sänger) wo damals noch eine ganz besondere Atmosphäre herrschte. Da hingen komische Gestalten herum, kauten Kaugummi, rauchten Kippen, hatten lange Haare und Bärte, wow, und sprachen von den Klampfen, und Amps, was war das für eine Welt. Ich kaufte den Super Distortion, und merkte dann aber zuhause, dass der nicht so einfach in das P90 Loch hinein paßte. Nach reiflicher Überlegung schnappte ich mir einen sehr scharfen Stechbeitel, zeichnete die benötigte Form so exakt wie möglich an, und erweiterte die P90 Fräsung mit dem Stechbeitel zur benötigten Humbuckerform. Ich weiß noch, dass ich mir dabei sehr viel Mühe gegeben hatte, und das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Um das Ergebnis auch hören zu können habe ich dann zum ersten mal einen Lötkolben in Händen gehalten, eine 100W Lötpistole, die ich aus nostalgischen Gründen tatsächlich noch besitze, mein Vater hatte mir den vor wenigen Jahren nach einer Aufräumaktion zuhause vorbei gebracht, ob ich den vielleicht gebrauchen könnte.   :-)
Das Löten hat dann auch noch geklappt, und ich war somit im Besitz einer Gibson Kopie mit einem Dimarzio Super Distortion. Das hat vielleicht gerockt, im Vergleich zu dem P90 der sehr schwach war, damit klang das sogar über meinen Röhrenradio ziemlich amtlich. Die Effektivität dieses Umbaus ist mir ewig in Erinnerung geblieben, und hat mir gezeigt, wie man aus eigenem Antrieb mit überschaubaren Mitteln ein Instrument verbessern, und an die persönlichen Vorstellungen anpassen kann.

Auf meinem ersten Pickuptausch sollten noch sehr viele weitere in verschiedensten Gitarren folgen, da war alles dabei, was in den 80er Jahren zu bekommen war, Dimarzio, Bill Lawrence, Seymour Duncan, Gibson, usw., und mit jedem verwendeten Pickup wuchs der Erfahrungsschatz. Pickups mag man sehen wie die Reifen auf einem Fahrzeug, je nach Fahrzeug benötigt man für optimale Ergebnisse den dazu passenden Reifen. Ein Sportwagen auf einer Rennstrecke braucht bei trockener Piste kein Profil, er benötigt Slicks, ein Offroad Wagen braucht ein sehr gutes Profil, diese Kombinationen kann man beliebig fortführen. Bleiben wir mal bei den Slicks, dann gibt es auch noch sehr viele verschiedene Optionen, Abmessungen, Breite, Luftdruck, Gummimischung, und dann kommt noch die persönliche Fahrweise und Vorliebe dazu, der eine Fahrer hat einen härteren Fahrstil, der andere fährt softer, und daraus ergeben sich verschiedene Reifen Vorgaben, damit der jeweilige Fahrer die besten Ergebnisse einfahren kann.

Überträgt man diesen Vergleich auf die E-Gitarre, dann kann man durchaus viele Parallelen ziehen, betrachten wir eine Gitarre als Basis, und erkennen dann die vielfältigen Möglichkeiten die alleine durch die Bestückung mit dem (oder den) passenden Pickup(s) zu erreichen sind. Das ist ein sehr weites Feld an Optionen, und wenn man dann noch einen Schritt weiter geht, und die Elektrik einer Gitarre in die Anpassungsoptionen mit einbezieht, dann die Hardware, die Einstellungen, dann wird klar, wieviel Potenzial zur Veränderung in einer solchen Gitarre steckt.

Auf den Röhrenradio folgte dann ein erster besserer Verstärker, dann eine andere Gitarre, und irgendwann stand da endlich die originale neue Gibson SG, und der Marshall 2203. Wo andere Jungs ihr Geld in den Führerschein und ein erstes Auto steckten, hatte ich andere Prioritäten, und um abends in die Stadt zu kommen, da reichte damals noch der hoch gereckte Daumen am Strassenrand, trampen nannte man das, .... geht aber heute nicht mehr so wirklich, ich habe das mal ausprobiert zum Spaß.
1980 hatte ich meinen ersten richtigen Live Gig in einer Halle, mit knapp 800 Leuten, das war vielleicht ein Einstieg, und von da an war ich eigentlich permanent in verschiedensten Bands unterwegs, bis ungefähr 2002, danach hatte ich genug von Bands und dem ganzen drum herum, ich hatte keine Lust mehr, Kompromisse mit anderen Musikern einzugehen, das Thema ist sicher jedem bekannt, der schon in Bands gespielt hat.

Für mich bedeuteten die erfolgreichen Umbauten und Modifikationen in den Anfangsjahren meines Hobbys, dass mir das Arbeiten und Schrauben an Gitarren fast noch mehr Spaß gemacht hat, als das tatsächliche Spielen. Ich würde grob schätzen, dass ich damals schon ca. 70% meiner Gitarrenzeit mit dem Schrauben verbracht habe, und die restlichen 30% dann mit dem Üben, dem Proben, und den vielen Live Gigs. Wobei ich immer zielgerichtet gearbeitet habe, dh. ich hatte ein klares Ziel vor Augen, zB einen bestimmten Sound den ich hinbekommen wollte, und habe dann entsprechend geschraubt und gelötet. Je mehr Erfahrung hier über die Jahre zusammen kam, desto besser und präziser waren irgendwann die gewünschten Ziele zu erreichen, das zeigten auch die Ergebnisse meiner Jobs in den frühen 1990ern im Rahmen meiner Arbeit in einem Musikgeschäft. Alles hier aufzuschreiben was ich angestellt habe, um zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen, würde zu weit führen, deswegen weiter nun in das Jahr 2003, und dem Start von AGL.

2003 startete ich Acys Guitar Lounge, zu dem Zeitpunkt wußte ich schon recht gut Bescheid, schon Anfang der 1990er hatte ich Samstags in einem Musikgeschäft in Aschaffenburg gearbeitet, aber ab dem Moment, wo man das als Fulltime Job betreibt, mit professionellem Anspruch, potenziert sich das Können und das Wissen sehr schnell, wenn man bereit ist zu lernen, und richtig motiviert ist. Sowieso ist Motivation für mich das Zauberwort, um eine Arbeit ordentlich und gut machen zu können, nur mit Motivation ist man bereit mehr zu tun, tiefer einzutauchen in Fachgebiete, mehr Zeit zu investieren, und besser zu werden. Fehler müssen dabei auch gemacht werden, denn nur aus Fehlern lernt man, so denn man bereit ist daraus zu lernen.

Pickups sollten auch in meinem Geschäft eine große Rolle spielen, deswegen habe ich von Anfang an Harry Häussel Pickups den Vorrang gegeben, ihn und seine Pickups hatte ich ein halbes Jahr vor dem Start meines Geschäfts kennengelernt, und war absolut überzeugt von diesen Pickups, und dieser Marke. Sehr schnell entwickelte sich unsere Zusammenarbeit, und wurde immer enger, denn irgendwie tickten wir auf der gleichen Wellenlänge, so kam es dann auch recht schnell zu eigenen AGL/Häussel Pickup Modellen, die Harry für mich nach meinen Vorgaben herstellt, die wir gemeinsam nach meinen Vorstellungen entwickelt haben. Entwickeln bedeutet absprechen der Details, die ich hier nicht verraten werde, danach werden Prototypen hergestellt, die ich dann sehr (sehr sehr) ausführlich teste, in verschiedenen Gitarren, Schaltungen, diese Ergebnisse werden dann besprochen, Änderungen falls nötig umgesetzt, wieder testen, bis am Ende der fertige Serienpickup steht. Als Beispiel möchte ich den Wild Honey nennen, den wir nach meinen Erfahrungen mit einer 1962er ES335 und anderen 60er Jahre Gibsons entwickelt haben, und der immer noch einer meiner liebsten Humbucker ist. Zwischenzeitlich noch stärker eingebunden bei Häussel Pickups (oder einfach gesagt, bei Harry) bin ich nun auch schon seit einigen Jahren für Teile des Vertriebs verantwortlich, und war auch bei der Neuentwicklung einiger aktueller Häussel Pickupmodelle maßgeblich beteiligt. Tronebucker, 1959, und die P90 1956 und 1953 Modelle wurden von mir mit entwickelt bis zur Serienreife. Ich stehe nicht so wirklich gerne im Rampenlicht, deswegen haben wir das nicht an die große Glocke gehängt, aber dennoch ist es sicher nicht verkehrt zu wissen, wer ich bin und was ich tatsächlich alles mache. Aktuell (Stand Dezember 2017) haben wir einige Projekte und Ideen in der Schublade, es wird sich also noch einiges tun in Zukunft, bei der Zusammenarbeit von AGL und Häussel, es bleibt spannend.

Aber dennoch ist es so, dass Pickups nur einen gewissen Raum einnehmen, denn viele andere Bereiche der E-Gitarre wollen ebenso bedient werden. Das beginnt bei Einstellarbeiten ohne weitere Veränderungen, nur ein gut eingestelltes Instrument kann auch optimal funktionieren. Dann Modifikationen und Feinarbeiten am Holz, beispielsweise Fräsarbeiten, Erweiterungen, zusätzliche Pickups, Halstaschen tiefer oder winklig fräsen, und die Montage von Hardware, die wieder eine Besonderheit mit sich bringt, da bestimmte Hardware Teile auch tonbeeinflussed sind, also auch in den Bereich der Optimierungen fällt, wo die persönliche Erfahrung bei der Auswahl der richtigen Komponenten eine große Rolle spielt. Der Bau von kompletten Instrumenten nach Kundenvorgabe, mit gelieferten Teilen, ist auch ein größerer Aufgabenbereich, eigentlich sind hier permanent Kundeninstrumente im Bau befindlich, manchmal schafft ein solches Instrument auch den Sprung in meinen Youtube Kanal.

Oha, ein weiteres Thema, die Videos: Hier kann ich meinen Spaß am Gitarre spielen, jammen und komponieren ausleben, dabei Jobs und neue Produkte vorstellen, mit einem weltweiten Publikum, und bin dabei lieber schweigen (nein, ich bin nicht stumm), weil Youtube schon von so vielen Leuten in ihren Videos voll geredet ist, da muß ich nicht auch noch anfangen und minutenlange Monologe halten, das braucht kein Mensch.

Alles in allem sehe ich meine Aufgabe darin, Euch zu helfen Eure Probleme zu lösen, Euren gewünschten Sound zu finden, und dabei so tief wie nur möglich in die Trickkiste zu greifen, um das möglich zu machen. Das führt direkt zu einem weiteren sehr umfangreichen Punkt meiner Arbeit, der Bereich der Instrumenten Elektrik und speziellen Schaltung. Dazu habe ich mehr auf der Schaltungsseite geschrieben, ich kann nur sagen dass mir dieser Arbeitsbereich sehr viel Spaß gibt, und die Ergebnisse meiner Abeit schon seit langem auf vielen Bühnen, in Proberäumen, Wohnzimmern, Musikzimmern oder Rockkellern zu hören sind. Und das ist gut so.

Sicher habe ich einige Dinge hier übersehen zu schreiben, aber am Schluß hier vielleicht das Wichtigste: Musik machen soll Spaß machen, der Sound muß passen und im Idealfall hat man ein breites Grinsen im Gesicht, wenn man sein Instrument an den Amp hängt, darum geht es unter dem Strich, in erster Linie darum, aber auch darum dass die Arbeiten in bester Qualität professionell ausgeführt werden, dauerhaft bestens funktionieren, und man sich somit entspannt der Musik oder dem Job in der Musik widmen kann.
In diesem Sinne, ....... good enough is not enough! Acy

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